Neulich im Kundentermin:
„Müssen wir wirklich diese ganzen Buyer Personas und Insights erarbeiten? Das ist schon viel Arbeit und wir kennen doch eigentlich unsere Zielgruppe…“
Stimmt, es ist viel Aufwand, Personas zu entwickeln und Insights über ihr Verhalten zu sammeln. Warum sich der Aufwand trotzdem für Sie lohnen wird, und was Thomas Müller & Bill Kaulitz damit zutun haben ↓
Denn wie gut kennt man seine Zielgruppe wirklich, so ganz ohne Insights? Also das Wissen darüber, was sie wirklich bewegt, aus welchen Gründen sie Dinge tut, was sie sich für ein Nutzen erwartet und auch welche Probleme sie überwinden muss.
Ich finde: die Arbeit, die man sich am Anfang ohne Persona-Bildung spart, die steckt man am Ende doppelt rein, um seinen Content oder sogar eine ganze Kampagne zu retten, die nicht performt. Weil man einfach nicht genau wusste, was die eigene Zielgruppe wirklich erwartet. Und Performance meint hier nicht bloße Reichweite, für die man ja bezahlt und die am Ende nichts über Erfolg aussagt – vielmehr geht es um Engagement, Conversions, Retention…
Warum soziodemografische Merkmale nicht (mehr) ausreichen
Ein Fehler der leider heutzutage immer noch gern begangen wird (siehe das eingangs erwähnte Zitat): ausschließlich soziodemografische Merkmale zur Zielgruppenbildung zu verwenden. Warum diese bei Weitem nicht ausreichen, soll folgendes Beispiel deutlich machen:
Stellen Sie sich einmal vor, wer hinter folgender Biografie steckt:
- Männlich
- September ‘89 in Deutschland geboren (33 Jahre alt)
- ein Bruder
- sehr prominenter Topverdiener
Gemeint ist Thomas Müller, Fußballer des FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft. Und auch Bill Kaulitz, Front Sänger der Boyband Tokio Hotel. Denn sie beide sind soziodemografische Zwillinge. Und das, obwohl das Leben der beiden unterschiedlicher nicht sein könnte.
Der eine lebt bodenständig mit seiner Frau im ländlichen Bayern und züchtet in seiner Freizeit gern Pferde. Der andere führt ein glamouröses Leben mitten in Hollywood. Damit gehen vermutlich auch die Interessen und Denkweisen der beiden sehr weit auseinander, was sie beschäftigt und was sie sich vom Leben erwarten.
Was ich damit sagen will: nur über Insights (und die darauffolgende Ausarbeitung von Buyer Personas) kann man diese Unterschiede herausfinden und eine Zielgruppe wirklich adressierbar machen.
Was mit dem Begriff Buyer Persona gemeint ist
- Ein Kundenprofil, dargestellt als einzelne semi-fiktionale Person
- Repräsentativ für eine homogene Gruppe
- Beinhaltet alle relevanten Informationen und Insights wie Mediennutzung, Pains & Gains
- Dient als Basis für Strategie, Content, Kreation, Produkte…
- Beantwortet die Frage „Würde die Persona dies benutzen / mögen / kaufen?“
Also alles in allem eine Zusammenfassung wertvoller Daten über eine Zielgruppe. Und weil wir bei ROOTS so große Fans davon sind, teile ich gern ein paar nützliche Tipps:
- Zerlegen Sie Ihre Zielgruppe in so viele unterschiedliche Buyer Personas wie nötig
- Desk Research durchführen (z.B. GfK Studien, Statista Consumer Surveys, Best For Planning Daten…), um Erkenntnisse über einzelne Personas zu sammeln
- Recherchieren Sie Daten zum Mediennutzungsverhalten
- Noch besser: führen Sie eine einfache, kleine Marktforschung oder Fokusgruppe durch und befragen Sie Ihre Zielgruppe
- Fassen Sie alle Informationen in einem übersichtlichen Profil zusammen
- ..Und verwenden Sie eine Vorlage, wie unser Buyer Persona Template, das Sie ganz einfach hier herunterladen können:
Die Arbeit wird sich auszahlen. Also bitte, liebe Marketers, bevor Sie das nächste Mal die Sinnhaftigkeit von Personas in Frage stellen, denken Sie an Thomas Müller und Bill Kaulitz – zwei, die so viel gemeinsam haben und doch eigentlich gar nichts.
Und falls Sie nun Ihr Kundenverständnis auf das nächste Level bringen möchten, lesen Sie hier mehr zum Thema Buyer Personas und Customer Journey Mapping.
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